Besprechung “Tod im Morgengrauen”
(eselsohr, Heft 8/2024)
Ein Klassiker unter den Schullektüren-Urhebern ist Dr. Harald Parigger. Sein Der Dieb von Rom hat viele Fünftklässler*innen erreicht. Und ja, das Büchlein ist so kurzweilig wie spannend und dünn genug, um nicht zu verschrecken. Jetzt ist ein überarbeitetes Remake von Pariggers Biopic über den Urdemokraten Robert Blum erschienen. Dieses schmale Taschenbuch Tod im Morgengrauen möchte man jedem Demokratiegegner und jedem Heranwachsenden ans Herz drücken. Da hat ein Mann für Mitsprache gekämpft und ist ein Opfer der 1848er Jahre geworden, wie so viele, die die Zustände damals unerträglich fanden.
Geschichts- und Deutschlehrer*innen aufgepasst – hier lässt sich interdisziplinär arbeiten und zwar ab 7. Klassen aller Schularten. Mit einem jugendlich ungestümen Sidekick-Charakter neben dem erwachsenen Robert Blum spiegelt dieses Buch auch heutige Lebenswelten. Und die innere Bewegtheit mag historisch verortet sein – ihre Maßnahmen, die Leidenschaft, was zu ändern und das Demokratiegrundverständnis sind aktueller denn je, auch dank Pariggers rasanter wie feiner Sprache. Sachteile vertiefen, was den Lesefluss des Romans gestört hätte. Wir vergeben 1*.